Teufel Aureol Fidelity – Testbericht und erste Erfahrungen

Jawoll, der Sommer hat uns kurz gezeigt, auf was wir uns dieses Jahr noch freuen dürfen! Sonne, Sonne und nochmals Sonne. Und eins kann ich Euch sagen: Es gibt nicht viel was besser ist, als seinen „Test-Job“ so nebenbei auf dem Balkon, am See oder in der Bahn zu erledigen. Obwohl – ein richtiger „Job“ ist das ja eigentlich garnicht, wenn es Spaß macht 😉 Aber wenn man die Tests dann noch mit erstklassiger Audio-Hardware machen darf, freut einen das umso mehr. Aber warum freue ich mich eigentlich mal wieder wie ein Schnitzel? Vor knapp zwei Wochen hat Teufel mir die neuen Aureol Fidelity zugeschickt. Da die Neuvorstellung des neuen In-Ear-Flaggschiffs von Teufel auf reges Interesse gestoßen ist, habe ich die Teile in den letzten Tagen auf Herz und Nieren getestet und schildere Euch hier nun meine Erfahrungen mit dem Teufel Aureol Fidelity.

Teufel Aureol® Fidelity
Teufel Aureol® Fidelity

Das schöne an portabler Technik ist ja der Fakt, dass man kann sie immer und fast überall dabei haben kann. Besonders in der Bahn bin ich sehr oft sehr dankbar für richtig gute Kopfhörer. OK, das mag für den ein oder anderen nicht gerade kommunikativ sein – aber im “Bahn-Modus” bin ich gerne ungestört. Will heißen: ich hab lieber ordentliche Musik auf den Ohren, als dass ich mir das Gequatsche oder die Telefonate und Musik der anderen Mitreisenden anhören muss. Hier macht der Aureol Fidelity einen erstklassigen Job.

Verpackung und Lieferumfang des Aureol Fidelity

Der Aureol Fidelity wird in einer hochwertigen, schwarzen “Schatulle” mit roter Banderole geliefert. Das sieht schon mal ziemlich Premium aus. Entfernt man die die Banderole und öffnet die magnetisch verschlossene Box, setzt sich dieser Eindruck fort. Der Aureol Fidelity nebst Zubehör sind auf schwarzem Samt gebettet (ok, es ist nur schwarz beflockter Kunststoff – aber das ganze sieht sehr wertig aus). Der Lieferumfang kann sich ebenfalls mehr als sehen lassen.
Neben den eigentlichen In-Ear Kopfhörern, auf denen sich schon ein schwarzes Paar Silikon-Ohr-Adapter befindet, enthält die Schatulle noch folgendes:

  • 6 Paar Silikon-Ohr-Adapter (3 durchsichtig weiße und 3 schwarze Paar)
  • ein rechteckiges Transportcase mit Reißverschluss
  • ein Klinken-Adapter vom 6,35 auf 3,5mm
  • ein Flugzeug-Adapter
  • ein Kabelclip
  • ein Microfasertuch mit Teufel Logo
  • eine gedruckte Bedienungsanleitung
Teufel Aureol® Fidelity - Verpackungs-Schatulle
Material und Verarbeitung des Aureol Fidelity

Der Aureol Fidelity besteht aus einem 15×11 mm großen, metallenen Tubus mit Kabelausgang im 45 Grad Winkel und Gummi-Knickschutz. Wer den Aureol Groove oder Aureol Melody bereits in Händen halten durfte, wird sich vielleicht ein wenig wundern – der Fidelity ist von der Bauform her zwar wesentlich größer, aber dafür fühlt er sich aber etwas leichter an. Insgesamt wirkt der Korpus, der die Neodym-HD-Treiber beherbergt, weniger massiv als bei den beiden anderen Teufel In-Ears. Trotzdem ist die Verarbeitung exzellent – keine Grate, Nasen oder Spalte. Die Rückseite des Aureol Fidelity (also die Seite, die Ihr euch nicht ins Ohr steckt) weist ein silbernes “Lochblech” mit großem Teufel Logo auf.
So kann jeder auf den ersten Blick sehen, welchem Hersteller Ihr in Sachen Audiotechnik vertraut 😉


Die Silikon Ohr-Adapter sitzen sicher auf einem metallenen Zapfen mit eingelassener Nut. Damit die Neodym-HD Treiber nicht verschmutzt werden, verfügt die Auslasssöffnung über ein sehr feines Metallgeflecht, welches das Eindringen von selbst kleinsten Partikeln verhindert.

Die Größe der In-Ears ist übrigens keinesfalls störend. Während der Groove und der Melody über einen Korpus verfügen, der ein wenig an eine Murmel erinnert und dadurch beim Einsetzen und Herausnehmen ein wenig schwer zu greifen sein könnte, ist der Fidelity eher klassisch gehalten und verfügt nun auch endlich über einen vernünftigen Knickschutz für die sehr hochwertigen Kabel.

Apropos Kabel: Dieses wurde bei den beiden anderen In-Ear Kopfhörern von Teufel des Öfteren als Kritikpunkt genannt. Zu kurz, zu dünn, zu viele Kabelgeräusche auf den Kopfhörern und insgesamt nicht hochwertig genug.
Beim Aureol Fidelity hat sich Teufel offensichtlich der Kritik angenommen und ein extrem hochwertiges 125 cm langes Kabel verbaut, welches neben einem schützenden Metallgeflecht auch noch eine spezielle, transparente Kunststoffummantelung hat, die eine Körperschallübertragung vom Kabel zum Hörer verhindert. Und was soll ich Euch sagen – das funktioniert wirklich. Durch die spezielle Ummantelung werden die lästigen Kabelgeräusche zwar nicht komplett entfernt, aber doch deutlich reduziert.


Das Kabel des Fidelity ist symmetrisch ausgelegt und das Y-Stück, von dem die beiden Kopfhörerkabel abgehen, besteht ebenfalls aus einem runden Stück titanfarbenem Metall. Optisch und haptisch also eine deutliche Verbesserung. Sehr schön!

Eine weitere Sache möchte ich zum Kabel noch loswerden: Wenn man den Fidelity das erste mal aus der Verpackung nimmt, ist das Kabel ein wenig unordentlich. Das resultiert daraus, dass das Kabel in der Verpackung in Schlaufen zusammengelegt und von einem “Kabelbinder” zusammen gehalten wurde. Er fällt zuerst also nicht in einer sauberen Schlaufe nach unten, sondern etwas unordentlich. Dem kann man mit einem Fön aber ganz einfach abhelfen. Einfach das Kabel langsam im warmen Luftstrom bewegen und dabei ein wenig auf Spannung halten. Schon verschwinden die ungewollten Biegungen und das Kabel wird gerade und ordentlich. Zum Transport in der kleinen Box, rollt man das Kabel einfach locker in der Hand auf und verstaut es in in gerollter Form im Transportcase. Bis jetzt sind die Biegungen nicht wieder aufgetreten und das Kabel fällt in einer sauberen Schlinge nach unten. So mag ich das 😉 Den mitgelieferten Kabelclip benutze ich übrigens nicht…

Erstaunlicherweise setzt Teufel bei seinem Spitzenmodell keinen goldbeschichteten, sondern einen etwas klobigen 45 Grad 3,5mm Klinkenstecker mit üblicher, chromfarbener Beschichtung ein. Dies sieht bei den Groove/Melody ein wenig hochwertiger aus, wenngleich es beim Klang vermutlich rein gar nichts ausmacht. Da aber selbst bei Kopfhörern der 20 Euro Klasse mittlerweile goldbeschichtete Stecker normal sind, wundert mich diese Entscheidung bei einem Topmodell wie dem Fidelity schon ein wenig…

Des Weiteren vermisse ich mal wieder die fühlbare Markierung für links und rechts. Während andere Hersteller hier auf einen kleinen, fühlbaren Punkt oder eine, auch im dunklen unterscheidbare, farbliche Markierung setzen, verfügt der Aureol Fidelity nur über eine dezente L/R Markierung auf der Innenseite des Kabelauslasses.

Aber das ist eindeutig Jammern auf hohem Niveau, denn das wichtigste kommt ja jetzt:


Der Sound des Aureol Fidelity

Eins direkt vorweg: Der Aureol Fidelity ist kein bassbetontes Partymonster wie der Groove. Von der Grundauslegung orientiert sich der Fidelity eher am Melody, wenn ein herstellerinterner Vergleich erlaubt ist. Keiner der Frequenzbereiche drängt sich in den Vordergrund und überlagert die anderen. Alles setzt sich schön neutral zusammen und ergänzt sich auf sehr angenehme Weise. Dabei fehlt es dem Fidelity aber auch nicht an Tiefgang. Mit seinem Frequenzbereich von 20 – 20000Hz, spielt er auch die tiefen Töne auf eine souveräne und präzise aber nicht aufdringliche Art und Weise. Die Höhen sind kristallklar und differenziert und die Mitten schön transparent und nicht so dumpf, wie bei anderen Modellen. Insgesamt also ein sehr gelungenes und neutrales Klangbild, welches ein gutes Fundament für eventuelle, persönliche Klangeinstellungen via Equalizer bietet.

In den letzten beiden Wochen habe ich dem Aureol Fidelity so ziemlich alles an Musik angetan, was ich in meinem Repertoire habe. Die neuen Alben der Die Ärzte, der Die toten Hosen sowie ein wenig Volbeat, Troopers und Betontod. Aber auch mein persönlicher Test-Song „Sweat“ von Snoop Dogg vs. David Guetta durfte natürlich genauso wenig fehlen, wie eine ordentliche Portion Euro-Dance von Gabry Ponte. All das hat er mit extremer Gelassenheit und Unaufgeregtheit gemeistert. Wenn mir die Grundauslegung mal zu neutral war, wurde halt der Equalizer eingesetzt.
Aber das ist ja das schöne an einem neutral abgestimmten System – es ist ein wenig wie ein hochwertiges, handgeschöpftes Blatt Papier. Für sich gesehen schon ein kleines „Meisterstück“, welches man mit ein wenig Geduld und Talent an seine Bedürfnisse anpassen kann. Der eine malt darauf ein Bild mit Kohlestiften, der andere schreibt ein Gedicht mit einem Kalligrafie-Füllhalter und so weiter… So kann jeder aus einem bereits hervorragenden Produkt das beste für sich draus machen. Und genauso verhält es sich mit dem Aureol Fidelity.

Tragekomfort

Durch die Vielzahl an Silikon Ohr-Adaptern bietet der Fidelity eigentlich jedem den idealen Tragekomfort. Das geringe Gewicht macht den Fidelity fast unspürbar und auch nach längerer Tragezeit nicht unangenehm. Wenn man die richtigen Ohr-Adapter gefunden hat, schirmt der Fidelity die Aussengeräusche recht gut ab und belästigt in öffentlichen Verkehrsmitteln auch nicht die Nachbarn.
Doch die komplett geschlossene Auslegung des Fildelity hat auch einen kleinen Nachteil, der manchmal etwas störend sein kann. Je nach Situation kann es vorkommen, dass sich ein gewisser, saugnapf-ähnlicher Unterdruck im Ohr entwickelt, was erstens etwas unangenehm ist und zweitens das Hörvergnügen immens beeinträchtigt. Sollte dies vorkommen, muss man sich die Kopfhörer nochmal aus den Ohren nehmen und beim nächsten Einsetzen darauf achten, sie nicht so tief ins Ohr zu stecken. Da gehört schon ein wenig Übung zu.

Meine billigen Philips SHE9551 sind da etwas unkomplizierter, da sie eine kleine Akustik-Öffnung (ähnlich Bassreflex) haben, welche diesen Unterdruck verhindert. OK, dafür können sie aber klanglich definitiv nicht mit den 100 Euro Fidelity mithalten und klingen im Vergleich sehr matt und angestaubt. Für die Bahn und anschließendes “mal eben in den Rucksack werfen” reicht das aber.
Ich denke, die Aureol Fidelity sind auch nicht wirklich für Outdoor Einsätze konzipiert, obwohl sie hier ohne Frage auch eine sehr gute Figur machen. Ich persönlich würde sie aber weder beim Sport oder bei anderen technik-verschleißenden Tätigkeiten einsetzen – dafür sind sie mir einfach zu hochwertig und dadurch zu schade. Man geht ja auch nicht im Anzug zum Bowlen 😉 Ich nutze mittlerweile je nach Situation andere Kopfhörer, die dem geplanten Zweck am besten entsprechen. Aber das darf natürlich jeder selbst entscheiden…

Fazit zum Teufel Aureol Fidelity

Mit dem Aureol Fidelity hat Teufel mal wieder bewiesen, dass erstklassiger Klang und hochwertige Verarbeitung nicht die Welt kosten müssen. Für versandkostenfreie 99,99 Euro liefern die High-End In-Ears ein sehr gutes Gesamtpaket ab. Der Lieferumfang ist umfangreich und die Verarbeitung nebst Kabel endlich auf einem würdigen Niveau angekommen. Allerdings mag der Fidelity durch seine neutrale Auslegung nicht für jeden etwas sein – wer auf den ultimativen Killer-Bass ohne Equalizer Fummelei Wert legt, sollte vielleicht besser zu den Aureol Groove tendieren. Freunden der hochwertigen Verabeitung und des audiophilen Musikgenusses sei der Aureol Fidelity aber wärmstens empfohlen. Und da Teufel Euch auch hier eine 8 Wochen Probehör-Möglichkeit einräumt, geht man noch nicht einmal ein Risiko ein.

Preis und Verfügbarkeit des Aureol Fidelity

Der Aureol Fidelity ist ab sofort über die verschiedensten Kanäle für 99,99 Euro incl. Versand erhältlich. Natürlich direkt bei Teufel, aber auch bei Amazon oder eBay. Kommt alles direkt von Teufel – sind nur unterschiedliche Vertriebskanäle.

Wertung

Da der Aureol Fidelity aktuell zum Besten gehört, was ich mir in der letzten Zeit in die Ohren gesteckt habe, kann er sehr gute 90% abräumen. Lediglich der mir etwas zu flaue Bass, die Sache mit dem Klinkenstecker und die fehlende, fühlbare L/R Unterscheidung verhindern eine noch höhere Wertung. Die Preis-/Leistungs-Wertung schließt er aber eindeutig mit 100% ab. Soviel Sound und Zubehör für unter 100 Euro muss Teufel erst mal jemand nachmachen.

Loben
  • hochwertige Materialien
  • exzellente Verarbeitung
  • umfangreiches und hochwertiges Zubehör im Lieferumfang
  • sehr gute Optik und Haptik
  • neutraler Sound mit gutem Tiefgang
  • minimierte Kabelgeräusche durch Spezialummantelung
Meckern
  • keine fühlbare L/R Unterscheidung
  • Klinkenstecker etwas klobig und nicht goldbeschichtet
  • Saugnapf-Effekt durch komplett geschlossene Form
Technische Daten
  • Nennimpedanz: 16 Ohm
  • Frequenzbereich: 20-20.000 Hz
  • Anschluss: 3,5 mm Stereo-Miniklinke
  • Magnet: Neodym
  • Kabellänge: 1,25 m
  • Gewicht: 0,01 kg

3 Kommentar

  1. Der aureol fidelity ist der absolute Hammer. Ich habe ein s3 und den Power amp als Player und diese Kombination mit den Kopfhörer ist einfach nur spitze. Hab schon viel ausprobiert, aber noch nichts vergleichbares für den Preis gefunden. Teufel macht weiter so!!!!

  2. Hallo,

    Sehr guter Testbericht es gut eine menge über die Kopfhörer die noch nicht wusste danke dafür.

    Grüße
    Jan

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