Logitech Mini Boombox – Testbericht und Vergleich

Kurz vor seinem Urlaub hat Kai von Bremsen Heinz mich gefragt, was für einen kleinen Bluetooth Lautsprecher ich Ihm denn für den Einsatz im Wohnmobil auf dem Campingplatz empfehlen kann. Bedingung war eine einigermaßen akzeptable Reichweite, gute Akkulaufzeit und ordentlicher Klang. Meine erste Wahl war eigentlich der RAIKKO DANCE Bluetooth – doch mit dem konnte er sich irgendwie nicht so richtig anfreunden. Meine zweite Wahl war die Logitech Mini Boombox. Preislich zwar etwas über dem RAIKKO DANCE Bluetooth angesiedelt, aber die technischen Daten lasen sich ganz gut. Die glänzende Touch-Oberfläche war zwar ein definitiver Kritikpunkt, aber schlussendlich sollte es dann doch dieser Speaker sein. Also kurz bei Amazon vorbei geschaut und das Teil für irgendwas um die 65 Euro gekauft. Am nächsten Montag war die Logitech Mini Boombox dann auch da und ich konnte endlich mal sehen und hören, was das Ding so klanglich und haptisch auf der Pfanne hat, denn diese Gelegenheit hatte sich mir noch nicht geboten. Und das, was die Logitech Mini Boombox so kann, ist nicht wenig – soviel sei hier schon mal verraten…

Logitech Mini Boombox

Verpackung der Logitech Mini Boombox

Die Verpackung der Logitech Mini Boombox ist wie bei allen Logitech Produkten hervorragend. Glänzend weißer Karton mit Logitech-typischen grün-blauen Akzenten und schönen Produktbildern. Könnt Ihr Euch in der Galerie hier gerne mal ansehen. Im Inneren des Kartons findet man eine, aus schwarzem Kunststoff bestehende Innenverpackung mit Deckel. Darin befindet sich die Logitech Mini Boombox sowie das Zubehör.

Lieferumfang der Logitech Mini Boombox

Der Lieferumfang der Logitech Mini Boombox ist recht überschaubar und besteht im wesentlichen aus einem USB Netzteil mit 5V und 0,7A und einem Mini-USB Kabel. Dazu noch ein paar gedruckte Handbücher sowie Sicherheits- und Garantiebestimmungen. Leider ist keine Tasche oder so im Lieferumfang, die das Gerät beim Transport vor Kratzern und ähnlichem schützen könnte. Auch ein Microfasertuch für die empfindliche Touch-Oberfläche war nicht mit dabei.

Erster Eindruck / Verarbeitung der Logitech Mini Boombox

Wie schon gesagt – die glänzende Touch-Oberfläche mit „Sensor-Tasten“ ist so ziemlich das erste, was nach der Größe der Logitech Mini Boombox ins Auge fällt. 115,6 x 71,2 x 58 mm sind kleiner als man zuerst denkt 😉
Na ja, kommen wir zurück zur Touch-Bedienung: auf den ersten Blick sehr schön, mit den rot beleuchteten Symbolen. Der zweite Blick ist allerdings direkt auf der Suche nach irgendwelchen Kratzern und Fingerabdrücken. Also jedenfalls mein zweiter Blick. Frisch aus der Verpackung genommen sieht man hiervon noch nichts – doch die erste Berührung, der erste Fingerabdruck und die erste Reinigung mit einem weichen Tuch hinterlassen schon nach ein paar Minuten Micro-Kratzer auf der Oberfläche. Nach einem Tag normaler Benutzung sind hier schon tiefere Kratzer zu erkennen, welche die Funktion zwar nicht einschränken, das Aussehen der Logitech Mini Boombox aber eindeutig beeinflussen. Ich mag sowas nicht und hätte glaube ich als erstes nach ner Schutzfolie dafür gesucht. Aber OK – das Ding kostet ja nicht die Welt und soll ja auch nur Musik abspielen. Doch dazu später mehr.

Anschlüsse / Bedienelemente der Logitech Mini Boombox

Die Vorderseite der Logitech Mini Boombox besteht aus einem schwarzen Lautsprecher-Gitter und dem Logitech Logo, welches gleichzeitig die Status LED ist. Leuchtet dezent und blau oder rot – je nach Betriebszustand.

Logitech Mini Boombox Vorderseite

Auf der Oberseite findet man die bereits erwähnten Sensor-Tasten, mit denen man sowohl die Lautstärke regelt, als auch die Musikfunktionen wie Play, Pause, vorwärts und zurück per Bluetooth steuern kann. Des Weiteren findet sich hier auch die Bluetooth Taste, mit deren Hilfe man die Logitech Mini Boombox in den Paarungs-Modus versetzen und Anrufe von einem verbundenen Mobiltelefon annehmen und beenden kann. Das kleine Loch auf der linken Seite ist für das Mikrofon.

Logitech Mini Boombox Touch-Oberfläche

Das Anschluss- und Bedienpanel auf der Rückseite bietet einen mechanischen On/Off-Schiebeschalter, eine Mini-USB Buchse für das Ladegerät, einen 3,5mm Klinken Line-In sowie einen versenkten Reset-Taster. Einen Ausgang für weitere Geräte, wie es RAIKKO mit dem Buddy Plug vormacht, hat die Logitech Mini Boombox leider nicht. Das wäre eine feine Sache und würde das Gerät bis auf die Hochglanz-Orgie zu einer nahezu 100%igen Kaufempfehlung machen.

Logitech Mini Boombox Rückseite

Im oberen Bereich ist das Gehäuse geöffnet und bietet dem, der es weiß, den Blick auf den passiven Tieftöner. Diese Passivmembran wird durch die Schallwellen der beiden 3,5-4cm großen Lautsprecher angeregt und soll die Bassfrequenzen verstärkt wiedergeben. Ist so eine Sache mit Eigenfrequenz, Resonanz & Co. – hierzu aber nachher noch ein wenig mehr.
Blickt man ein wenig schräg nach oben, sieht man, dass die Unterseite des Sensor-Panels mit schwarzem Gewebe-Klebeband abgeklebt ist. Nicht sonderlich schön, aber vermutlich zweckmäßig. Die Öffnung, unter der die Passivmembran des Tieftöners sitzt, sieht ein wenig so aus, als ob jemand vergessen hätte, das Gehäuse richtig zu schließen und bietet hervorragenden Stauraum für Staub, Flusen & Co.

Auf der Unterseite findet man zwei durchgehende Gummileisten, auf denen das Gerät ziemlich rutschfest steht. Außer dem Typenschild und vier abgedeckten Schrauben besteht die Unterseite – wie könnte es auch anders sein – aus schwarzem Kunststoff in Klavierlack-Optik *grrr*

Logitech Mini Boombox Unterseite

Die Seiten der Logitech Mini Boombox hingegen sind leicht gummiert und fühlen sich recht rutschsicher an. Bis auf das es sie in 3  Farben (schwarz, rot und weiß) gibt, ist dazu auch nicht viel mehr zu sagen 😉

Logitech Mini Boombox Seitenansicht

Paarungsmodus der Logitech Mini Boombox

Beim ersten Anschalten der Logitech Mini Boombox befindet sie sich für 2 Minuten automatisch im Paarungsmodus, was an der rot und blau blinkenden Status LED zu sehen ist. In diesem Modus kann die Logitech Mini Boombox von jedem Bluetooth-fähigen Device gefunden und gepairt werden. Sollte man die Bluetooth Funktion seines Handys erst nach diesen 2 Minuten gefunden und aktiviert haben, muss man den Bluetooth Sensor Knopf auf der Oberseite für ein paar Sekunden berühren um die Logitech Mini Boombox wieder paarungsbereit zu bekommen. Sollte beim Paarungsversuch ein Code abgefragt werden, ist hier die „0000“ einzugeben. Danach wechselt die Farbe der Status LED von blinkend rot/blau auf stetig blau. Eigentlich sehr einfach. Die Reichweite von 5-8 Metern (gemessen) ist vollkommen OK und üblich für Bluetooth Geräte dieser Klasse.

Ladevorgang der Logitech Mini Boombox

Zum Aufladen der Logitech Mini Boombox muss man das mitgelieferte USB Kabel an die Box anschliessen und es entweder mit dem USB Steckernetzteil oder jedem anderen USB Anschluss verbinden, der über 5V und mind. 500mA verfügt. Das Steckernetzteil liefert mit 700mA ein wenig mehr Power als normale USB 2.0 Anschlüsse, was an letzteren zu einer längeren Ladezeit führen wird. Eine komplette Ladung der Logitech Mini Boombox dauert über das Netzteil ca. 4 Stunden und sollte laut Logitech jeden Monat einmal durchgeführt werden, was mich zu der Annahme kommen lässt, dass hier ein LiPo-Akku (Lithium-Polymere) verbaut sein könnte… Genaueres habe ich hierzu aber leider nicht finden können.
Während des Ladevorgangs dient die Status LED auch als Ladkontrolleuchte – blaues Blinken signalisiert den Ladevorgang – stetiges blaues Leuchten sein Ende. Während des Betriebs der Logitech Mini Boombox signalisiert die LED mit rotem Leuchten einen niedrigen Ladestand des Akkus und mit rotem Blinken das kurz bevorstehende Ende des Musikgenusses… Laut Aussage von Logitech hält der eingebaute Akku 6 – 10 Stunden.

Klang & Lautstärke der Logitech Mini Boombox

Apropos Musikgenuss: Es ist echt beachtlich, was für ein Sound aus diesem kleinen Ding raus kommt. 2x 3 Watt plus passive „Subwoofer“ Membran scheinen ne echt gute Lösung zu sein. Im (zugegebenermaßen etwas unfairen) Vergleich zu dem RAIKKO DANCE Bluetooth, dem Altec Lansing Mobi, dem Logitech PureFi Mobile und dem Saitek A100 kann das kleine Ding echt mit verdammt voluminösem Sound aufwarten. Hier kann am ehesten noch der A100 von Saitek mithalten (der leider nirgendwo mehr zu bekommen ist) – danach kommt das PureFi Mobile und ein wenig dahinter die Speaker von RAIKKO und Altec Lansing. Schon erstaunlich, was so eine Passivmembran (oder ein Bassreflex-Kanal beim A100) im Stande ist zu leisten. Zwar darf man hier keine Bass-Attacken wie bei großen Systemen erwarten, aber im Gegensatz zu Speakern ohne ein solches Feature ist das schon ein Hörgenuss, bei dem die anderen Speaker ein wenig blass dastehen. Wie gesagt – der Vergleich ist ein wenig unfair, denn man vergleicht normalerweise keine 1.0/2.0 Systeme mit 2.1 Systemen höherer Leistungsklassen (3,5 Watt zu 6 Watt).

Einsatz als Freisprechanlage

Den Einsatz der Logitech Mini Boombox als Freisprechanlage sehe ich wie bei den anderen Bluetooth Speakern eher als nettes Gimmick. Ob man damit wirklich jemals telefonieren wird, ist fraglich. Für den Einsatz im Auto wird die Geräuschkulisse zu hoch sein und das Gegenüber vermutlich hauptsächlich nur den Innenraum-Sound Eures KFZ hören. Aber als stationäre Freisprech- oder Konferenz-Anlage wird es schon der ein oder andere gebrauchen können. Die Verständigung war soweit jedenfalls ganz OK, wenngleich das Mikrofon ein wenig leise eingestellt ist. Man muss schon ein wenig näher an die Logitech Mini Boombox ran gegen, um vernünftig verstanden zu werden, was den Sinn und Zweck einer Freisprechanlage wieder ad absurdum führt.

Fazit & Bewertung der Logitech Mini Boombox

Das Fazit zur Logitech Mini Boombox fällt eigentlich sehr positiv aus. Der Klang ist in dieser Preisklasse vermutlich einzigartig und die Verarbeitung auf einigermaßen hohem Niveau. Die hochglänzenden und kratzeranfälligen Oberflächen, sowie die teilweise etwas lieblose Verarbeitung trüben das Gesamtbild leider etwas. Das bei einem Gerät in Hochglanz-Optik auf die Beigabe eines Reinigungstuchs oder eines Transportbeutels verzichtet wird, erschließt sich mir auch nicht so ganz. Das die Logitech Mini Boombox nicht über einen Audio-Ausgang verfügt, kann man sicher noch verschmerzen, denn dieses Feature ist sehr selten. Dafür kann die Logitech Mini Boombox den Mitbewerb was Klangfülle, Lautstärke und Pegelfestigkeit angeht, ganz klar in die Schranken verweisen. Selbst größere Systeme wie das Logitech PureFi Mobile können da nicht mithalten.
Somit erreicht die Logitech Mini Boombox in unserem kleinen Test sehr gute 90% und kann sich aktuell mit dem RAIKKO DANCE Bluetooth das oberste Treppchen teilen. Beide haben ihre Schwächen, aber das Gesamtpaket eines jeden ist überzeugend. Wenn mich nur dieses Hochglanz-Zeug nicht so nerven würde…

 

Preis & Verfügbarkeit der Logitech Mini Boombox

Die Logitech Mini Boombox ist z.B. bei Amazon in 3 verschiedenen Farbvarianten zu haben. Die rein schwarze Version, die ich getestet habe gibt es aktuell für 59,99 Euro, die Version mit roten Seitenteilen für 66,27 Euro und die weiß akzentuierte Version für freche 73,09 Euro. Die Preise ändern sich allerdings stetig und bewegen sich aktuell immer so zwischen 60 und 65 Euro. Wer Glück hat, kann die Logitech Mini Boombox bei den Logitech Auslauf-Artikeln oder bei den Logitech Sonderangeboten mit oder ohne beschädigte Verpackung für irgendwas um die 50 Euro erwerben – manchmal auch noch günstiger.

//UPDATE: Bis zum 09.09.2012 könnt Ihr auf die 59,99 Euro für die schwarze Version bei Amazon sogar noch 20% sparen, wenn Ihr ein zweites Produkt aus dem Logitech-Aktionsportfolio dazu kauft. Zur Auswahl stehen Soundsysteme, Fernbedienungen, Tastaturen, Mäuse, Kopfhörer, Kameras und mehr. Einfach hier nachgucken, 2 Produkte raussuchen (auch die blaue Leiste beachten!), zusammenrechnen und 20% abziehen. Amazon macht das wie gewohnt erst im allerletzten Schritt, bevor Ihr endgültig auf „Bestellen“ klickt. Die Aktionspreise sind jetzt nicht der Hammer, aber wenn was passendes für Euch dabei ist, sind 20% schon nicht zu verachten!

Loben
  • für die Größe ein beeindruckender und satter Klang
  • Touch-Bedienung funktioniert tadellos
  • ordentliche Lautstärke
  • gute Akkulaufzeit
Neutral
  • kein Audio-Ausgang
„Meckern“
  • äußerst empfindliche Hochglanz-Oberflächen soweit das Auge reicht
  • kein Transportbeutel o.a.
  • kein Microfasertuch
  • vermutlich nicht wechselbarer oder nachkaufbarer Akku
  • etwas schwaches Mikrofon
Größenvergleiche zu anderen Mini Lautsprechern und weitere Fotos

Bedienungsanleitung /Quickstart Guide als Download

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